Orientierungshilfe für die Wahlen zu den Gremien 2022
Chancen
Gerade im Umbruch unserer Kirche bieten die bestehenden Gremien – Teams Gemeinsamer Verantwortung, Pfarrgemeinderäte, Kirchenvorstände und Pastoralräte – eine herausragende Chance, die Kirche vor Ort mitzugestalten.
- Weichen für die Zukunft können gestellt werden: Wohin sind wir unterwegs? Wie kann sich unsere Gemeinde in die Zukunft entwickeln? Was werden wir für Schwerpunkte setzen und wie können wir erste Schritte tun?
- Die eigenen Begabungen können ins Spiel gebracht werden und für andere fruchtbar werden – und so können wir gemeinsam lernen, wie Kirche entwickelt werden kann.
- Es gilt, sich als Kirche vor Ort bei den Menschen einzubringen in die Zukunftsgestaltung unserer Gesellschaft und so wertvoll zu sein für die gemeinsame Sorge vieler Menschen, für eine gelingende Zukunft unseres Zusammenlebens.
- Die Mitarbeit in den Gremien bietet nicht zuletzt auch die Chance neue Erfahrungen zu machen und eigene Kompetenzen auszubauen.
Herausforderungen
- Schon seit Jahren zeigt sich, dass es immer schwieriger wird, Kandidatinnen und Kandidaten zu finden.
- Immer mehr zeigt sich eine große Vielfalt der Gremienlandschaft in unserem Bistum. Teils aus der Not geboren, teils als Experiment. Immer weniger wird es möglich sein, eine allgemeingültige Lösungfür unser Bistum zu schaffen.
- Seit längerem stellt sich die Frage, wie es gelingen könnte, die Wahlbeteiligung zu erhöhen. Könnte ein Angebot der Briefwahl hilfreich sein?
- Das Interesse an einer Mitbeteiligung sinkt deutlich. Die Ehrenamtlichen sind überlastet, die klassischen Programme fordern alle Energie, und lassen keine Zeit zum Nach-vorne-denken. Aber welche Möglichkeiten gibt es da?
- In einigen Pfarreien fehlen schon jetzt Gewählte, um einen Kirchenvorstand zu errichten. Stattdessen sind vom Bischof ernannte Verwaltungsausschüsse im Amt. Das ist keine Dauerlösung – zuweilen wird es unmöglich sein, neue Kirchenvorstände zu wählen.
Unser Angebot
Rahmen setzen und Orientierung geben
Wir sind mitten in einem Umbruch – und die Situation der Kirchengemeinden ist sehr unterschiedlich. Während in einigen Pfarreien die bewährte Form weitergeführt werden kann und sich hinreichend Kandidat*innen finden, ist es an anderen Orten schon lange anders. Und in einigen Pfarreien sind neue Wege ausprobiert worden.
In dieser Zeit des Übergangs wollen wir zum einen einen Rahmen setzen: Die bisherigen Satzungen bleiben in Kraft und dienen als Maßstab für die anstehenden Wahlen.
Gleichzeitig wollen wir die Vielfalt nicht beschneiden, sondern eher zu neuen Lösungen ermutigen. Wir sind als Lerngemeinschaft unterwegs: Wie werden pastorale Zukunftsgremien gestaltet werden?
Aber es geht nicht um Beliebigkeit, sondern um Verbindlichkeit. Deswegen will diese Orientierungshilfe auch Richtung geben auf zukünftige Entwicklungen. Die Leitplanken bieten Stoff zur Diskussion, die in den kommenden Jahren neue Verbindlichkeit ermöglichen kann – und gleichzeitig unterschiedliche Formen der Partizipation möglich macht.
Mit diesem Rahmen wollen wir Freiheit und Orientierung ermöglichen. So können wir gemeinsam lernen, wie partizipative Mitverantwortung gestaltet werden kann – und wie Leitung in Pfarreien auch in Zukunft gelingen kann.